
Aynimundo als alternatives Architekturbüro
Die andere Jubiläumsbroschüre
Mit Bauten hat Aynimundo angefangen und das Architekturbüro (Mit dem Namen Plataforma Urbana) ist bis heute ein wichtiges Standbein der Interventionen in armen Vierteln. Es liegt nahe, nach 15 Jahren Tätigkeit, Rückblick zu halten. Die Idee für eine Publikation entstammt der Initiative von Prof. Dr. W. Ludeño Urquizo von der Architektur Fakultät der „Universidad Católica del Peru“. Im Rahmen einer Forschungsarbeit beauftragte er zwei Studierende, die bisherigen Arbeiten von Aynimundo zu erforschen. Sie entdeckten, dass zwei Grundsätze allen Aufträgen zugrunde liegen: erstens, die Bauten haben mit Erziehung zu tun und zweitens sie werden durch aktive Partizipation der zukünftigen Nutzer erarbeitet. Mit der Publikation möchte Prof. Urquizo andere Architekten auf diese spezielle Form von Architektur aufmerksam machen und den sozialen Ansatz verbreiten helfen.
Das Buch mit dem Titel: „Costruyendo Ciudad – la dimension humana“ beschreibt, welche Aspekte beim Bauen berücksichtigt werden müssen, damit Bewohner eine menschengemässe Stadt bauen können.
Im ersten Teil wird der Leser mit verschiedenen Projekten bekannt gemacht und erfährt die Geschichte von Aynimundo. Im zweiten Teil wird auf architektonische und technische Gesichtspunkte eingegangen. Skizzen, Pläne und Fotos ergänzen das vielseitige Dokument und machen es zu einer Art Handbuch. Es kommt auch klar zum Ausdruck, dass Aynimundo mit drei Prinzipien arbeitet: der Schutz der Umwelt, die Mitarbeit und fachliche Schulung der Nutzer und die Verwirklichung einer Architektur, die zum Kontext passt. Es wird auch darauf hingewiesen, dass ein sehr grosser Teil der Metropole Lima durch informelle Bauten unaufhörlich wächst, diese gefährden die Bewohner weil technische Voraussetzungen nicht berücksichtigt werden. Es gibt z.B. zahlreiche Schulhäuser und andere öffentliche Bauten, die statischen Erfordernissen in keiner Weise genügen. Das Buch möchte Mut machen, andere Wege zu gehen und an einer gesunden Stadt Entwicklung mit zu arbeiten.
Welche Elemente zeichnen die Architektur Aynimundos aus:
- halbrunde Treppen, Amphitheater ähnliche Aussenräume, laden zu spielerischem Tun ein, Kinder sehen einander, man fühlt sich frei und doch gehalten durch eine klare Form
- Klassenräume bzw. Pavillons für Kleinkinder mit sechseckigem Grundriss, fügen sich aneinander wie Bienenwaben, jede Gruppe hat ihren Raum und doch sind alle miteinander verbunden
- Raum für Atelier mit halbrunder Fensterfront für viel Lichteinfall, man darf von aussen sehen, was hier gearbeitet wird
- Dächer mit Lüftungsschlitzen oder aufgesetzten Laternen für gute diagonale Durchlüftung
- Isolierte Dächer zum Schutz vor der Hitze im Sommer *)
- Isolierte Böden zum Schutz vor der Feuchte in der kalten Jahreszeit *)
- Holzfassaden, Holzböden, Holzpavillons *)
- Ergonomische einfache Tische und Stühle aus Holz
*) in diesen Stadtteilen unüblich und unerschwinglich, obwohl ökologischer.